Rosazea ist eine – nicht ansteckende – Hauterkrankung, die hauptsächlich im Gesicht auftritt.
Dabei hat die Rosazea – auch Kupferrose oder veraltet Acne rosacea – viele verschiedene Gesichter und ist nicht auf den ersten Blick zu diagnostizieren. Es gibt verschiedene Formen der Rosacea, die leicht zu verwechseln sind mit Akne, Lupus, seborrhoischem Ekzem, perioraler Dermatitis (Mundrose) und anderen Hauterkrankungen mit ähnlichen Symptomen.
Die mit Rosazea eng verknüpften Symptome sind:
- Hautrötungen an Nase und Wangen
- Trockene Hautregionen im Gesicht
- Sichtbare Äderchen, meist an Nase und auf den Wangen
- Veränderung der Hautbeschaffenheit und Oberfläche
Rosazea an sich ist nicht heilbar, aber die Symptome sind durchaus therapierbar und die Haut kann durch verschiedene Maßnahmen unterstützt werden. Hat man erst den Auslöser der Rosacea gefunden, ist eine Symptomlosigkeit – also die Abwesenheit von Rosazea-Symptomen – durchaus möglich!! Damit ist die Rosacea nicht geheilt, sondern kann jederzeit wieder auftreten. Einfach ist die Therapie, wenn es sich nur um falsche kosmetische Behandlung der Haut handelt oder die Ursache ausschließlich in einem Milbenbefall liegt. Bei anderen Fällen von Rosazea sind Lebensmittel-Unverträglichkeiten, Umwelteinflüsse, Hormone oder andere Auslöser die Ursache, es kann auch eine Kombination mehrerer Auslöser – sogenannte Trigger – vorliegen. Die Frage ist, wie stark die Betroffenen leiden und welchen Aufwand sie in Kauf nehmen, um symptomlos zu werden. Eine Lebensmittel-Unverträglichkeit hätte z.B. eine lebenslange Diät zur Folge, die für viele ein zu hoher Preis für ihre Lebensqualität ist.
Ursache von Rosazea
Knallhart gesagt: Die genaue Ursache von Rosacea ist unbekannt! Durch verschiedenste Studien konnten Wissenschaftler und Ärzte zwar ermitteln, welche Symptome und körperlichen Voraussetzungen die Rosacea-Patienten gemein haben, aber universelle Therapieansätze sind immer noch nicht bei allen Patienten erfolgreich. Angesichts des höheren Vorkommens der Rosacea bei Personen nordeuropäischer Abstammung wird eine zugrunde liegende genetische Ätiologie vermutet, obwohl bisher noch kein spezifisches ursächliches Gen gefunden wurde. Es wird angenommen, dass Rosazea aus einer Kombination von Fehlregulation des Immunsystems, abnormaler neurologischer und vaskulärer Signalgebung sowie einer Dysbiose von Mikroorganismen resultiert, die letztendlich zu Hautempfindlichkeit und Entzündung führen. Bei von Rosacea betroffenen Personen ist das angeborene Immunsystem gestört. Dies führt zu einer abnormen entzündlichen Zytokinfreisetzung (Ausschüttung von Entzündungs-Zellen) und einer antimikrobiellen Peptidreaktion (AMP – antimikrobielle Peptide), die die Reaktion auf die Zytokin-Freisetzung ist. Es wird also eine entzündliche Reaktion ausgelöst, die der Körper mit einer weiteren Reaktion beantwortet, um diese Reaktion zu bekämpfen. Im Vergleich zu normaler Haut weist die von Rosazea betroffene Haut eine deutlich höhere Cathelicidin-Expression auf. (Cathelicidin ist eines der o.g. AMP – antimikrobielles Peptid, das Bakterien abwehren soll. Dieses Cathelicidin wird im Rahmen normaler menschlicher Abbauprozesse in seine Bestandteile gespalten. Bei der Untersuchung dieser gespaltenen Peptide hat man jedoch festgestellt, dass diese sich von denen der Menschen unterscheiden, die keine Rosacea Hauterkrankung haben.
Therapie von Rosazea
Leider sind auch Hautärzte nicht immer in der Lage, die Rosacea sicher und sofort zu erkennen und die richtige Therapie zu finden, da die „Rosie“ nicht nur unterschiedliche Formen sondern auch unterschiedliche Ursachen haben kann. Ich möchte Betroffenen, Ratsuchenden und zum Teil auch Hoffnungslosen hier eine Möglichkeit geben, sich umfassend zu informieren. Ich zeige Alternativen im Umgang mit Rosazea auf und benenne konkrete Maßnahmen, der Haut zu helfen. Jeder soll sich wohl in seiner Haut fühlen können und ein schönes Gesicht unterstützt auch den Seelenfrieden – das gilt übrigens auch umgekehrt, siehe Stress als Auslöser. Die Standard-Therapie der Dermatologen sucht beim einzelnen Patienten nicht die Ursache, sondern behandelt die Symptome im allgemeinen gleich. Sicherlich wäre bei unserem Gesundheitssystem die ausführliche Ursachenforschung in der Sprechstunde auch zu aufwändig. Die Beobachtung der ‚Rosie‘ im Alltag, um Symptom-verstärkende Umstände und Auslöser zu finden, ist ein wichtiger Teil der Diagnose. Diese eigenen Beobachtungen kann nur der Patient selbst durchführen. Allgemeine Annahmen wie „Verzichten Sie auf Kaffee, meiden Sie die Sonne, trinken Sie nie Alkohol“ sind nur einige von Hunderten von Möglichkeiten und diese 3 angeblichen Auslöser sind eben nicht der Weisheit letzter Schluss. Was tatsächlich der oder die Auslöser sind, sollte jeder sorgfältig für sich beobachten. Der Dermatologe kann mit Biopsien der Haut (Milbenbefall) oder einem Blutbild (Ausschluß von Lupus) unterstützen. Häufig haben Rosacea-Patienten schlechte Leber-Werte, was auf eine Vergiftung z.B. mit Schwermetallen hinweisen könnte. Da immer auch der Darm an der Rosacea-Erkrankung beteiligt ist, kann auch die Untersuchung einer Stuhlprobe durch ärztliche Anordnung aufschlussreich sein. Selbstverständlich können Sie dies auch bei einem freien Labor Ihrer Wahl selbst beauftragen.