Rezeptfreie Medikamente bei Rosacea

Demoderm als äußerliche Anwendung bei Rosacea mit Pickel und Pusteln

Zur äußerlichen Anwendung von Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis und Rosacea wurde bereits vor über 50 Jahren eine Salbe in China entwickelt. Unter dem Namen ZZ-Creme oder auch Zhongzhou-Creme lies sich diese Creme vorwiegend in chinesischem Online-Handel erwerben. Inzwischen ist diese von Prof. ZhongZhou entwickelte Salbe auch auf dem europäischen Markt unter dem Namen Demoderm erhältlich. Die Creme enthält Wirkstoffe aus der traditionellen chinesischen Medizin TCM sowie auch in Europa bekannte Wirkstoffe mit Haut heilenden Eigenschaften wie Schwefel und Zink. Aus rechtlichen Gründen wird die Creme als Anti Pickel Creme verkauft, sie hilft aber auch bei Rötungen, natürlich gibt es keine Garantie, aber die Quote der erfolgreichen und dauerhaften Heilung liegt bei über 50%.

Die Demoderm-Creme von Agenki wirkt, indem Sie die Milben, die auf jeder Haut vorhanden sind, reduziert. Dadurch kann es zunächst zu einer Erstverschlechterung kommen, da die Abfallstoffe der Milben und der Haut sich zunächst vermehren, wie man sich vorstellen kann. Damit hat die Haut dann erst einmal zu kämpfen, was sich in Rötungen und Pickeln und Pusteln äußern kann.

Nahrungsergänzungen unterstützen Körper und Haut

OPC -Oligomere Procyanidine

Es gibt einige Studien zu Nahrungsergänzungsmitteln, die hilfreich bei der Therapie von Rosacea und deren Symptomen sein können. Z.B. gibt es Hinweise darauf, dass OPC (oligomere Procyanidine, das ist das Gute aus den Weintrauben ohne den Alkohol) sehr gut für die Blutgefäße ist. OPC ist eine Extrakt aus Traubenkernen, das die Adern und Venen und allgemein Wachstum und Regeneration der Blutgefäße stärkt. Dadurch ist es in der Lage, Rötungen der Haut zu reduzieren und neue Rötungen und rote Flecken zu vermeiden. Darüber hinaus ist OPC ein starkes Antioxidanz, das allgemein als Jungbrunnen für die Haut z.B. gegen Falten angewendet wird. Damit hilft es der Haut und den Blutgefäßen, Elastizität zu bewahren und auch die Haut mit Flüssigkeit zu versorgen. Gerade trockene und gerötete Haut ist bei Rosacea ein Problem, das mit Hilfe eines Traubenkernextrakts OPC eventuell behoben, aber zumindest verbessert werden kann. Man darf aber nicht den Fehler machen und eine Nahrungsergänzung wählen, die durch Zusatzstoffe und unreine Qualität (Pestizide, Schimmelpilze, Schwermetalle etc.) den Organismus belasten. Wie bereits vorab erwähnt, tritt in Zusammenhang mit Rosacea auch immer eine Problematik mit der Leber und dem Darm auf. Diese Verdauungsorgane würden durch billig hergestellte minderwertige Kapseln mehr Schaden nehmen als der Leber und dem Darm zu helfen. Eine gute Wahl ist das OPC von Sports & Health.

MSM – Methylsulfonylmethan wirkt entgiftend und entzündungshemmend bei Rosacea

Auch MSM – eine Schwefelverbindung ist ein hervorragendes entzündungshemmendes Mittel, das alle Entzündungen und entzündlichen Prozesse – nicht nur der Haut – mindern kann. Schwefel wird schon seit Jahrtausenden gegen Entzündungen eingesetzt. Sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet ist es ein sehr guter Therapieversuch, auch z.B. auch bei Darmentzündungen oder Gelenkentzündungen. MSM – eine ähnliche Verbindung ist DMSO – hat stark entgiftende Wirkung, so dass man langsam die Einnahme beginnt, dann aber bis zur empfohlenen Tagesdosis von 2 Gramm und darüber hinaus steigern kann, bis sich eine Besserung einstellt. Auch hier gilt es wieder, möglichst wenig Zusatzstoffe zu sich zu nehmen, die nur zusätzlich die Leber und die Verdauung belasten. Schauen Sie auch auf andere Nahrungsergänzung und Medikamente, die unnötige Füllstoffe wie Magnesiumstearat, Siliciumdioxid oder auch Farbstoffe enthält. Vielleicht können Sie sogar beobachten, dass die Rosacea erstmals annähernd zeitgleich mit der Einnahme eines Medikaments aufgetreten ist (z.B. Hormone, Schilddrüsenmedikamente, Betablocker, Rheumamedikamente etc.). Ein Wechsel zu einem anderen Präparat kann unter Umständen sofort zur Besserung der Rosacea-Symptome führen. Aber in jedem Fall lohnt sich eine Entgiftung und Entzündungs-Reduktion mit Hilfe von MSM-Kapseln.

Probiotika als Darmunterstützung bei Rosacea

Dass die Hautgesundheit und die Darmgesundheit zusammenhängen, ist inzwischen auch bei vielen Ärzten angekommen. Leider werden Hauterkrankungen wie Rosacea trotzdem häufig noch nicht ganzheitlich behandelt, von der Versorgung mit wichtigen Bakterien bei Darmerkrankungen ganz zu schweigen. Oft leidet die Darmflora unter der heutigen Ernährung mit vielen Fertigprodukten und wenig Nährstoffen. Auch häufige Einnahme von Antibiotika kann die Darmflora leiden lassen: Unter einer Behandlung mit einem Antibiotikum sterben nicht nur die schlechten – pathogenen – Bakterien ab, sondern ach die guten Bakterien. Eigentlich müsste es selbstverständlich sein, diese guten Bakterien wieder zuzuführen. Nach Phasen von Medikamenteneinnahmen empfiehlt sich zum Aufbau der Darmschleimhaut eine Kur mit Probiotika. Mindestens über 3 Monate sollten nach Dosierunganweisung des Herstellers gute probiotische Bakterien eingenommen werden. Bitte achten Sie unbedingt darauf, dass keine Zusatzstoffe in dem probiotischen Produkt enthalten sind, dies kann gerade bei Rosacea sehr unverträglich sind. Auch die Konzentration und Vielfalt von Bakterien sind ein wichtiges Entscheidungskriterium bei dem Kauf eines Probiotikums für die Haut. Gute Präparate in Kapseln sind Dr. Wolz Darmbakterien, aber auch Omnibiotic oder Probiona Komplex Kapseln von Nature Love sind sehr gut.

Therapieempfehlungen

Empfehlungen für eine individuelle Therapie

Die Therapie ist von der Ursache, also den Auslösern abhängig. In einigen Fällen bleibt nur der Verzicht oder der Ausschluß des Triggers. Haben Sie die Auslöser erst einmal gefunden, haben Sie ein großes erstes Ziel erreicht. Für milde Formen der Rosacea gibt es auch einfache Hilfe für die Haut und vielversprechende Therapien, wie die standardmäßige medikamentöse Behandlung. Die Lösung kann auch eine Kombination aus mehreren Therapie-Faktoren sein. Empfindet der Betroffene seine Rosacea als schlimmer oder hat sie sich nach der medikamentösen Behandlung nicht gebessert oder wieder verschlechtert, ist der alternative Weg die Vermeidung von Auslösern in Ernährung, Pflege o.ä. Finden Sie unten eine Liste der individuelle Therapie-Empfehlungen, geordnet nach den Kategorien Ernährung, Pflege, Medikamente und alternative Heilmittel sowie Vermeidung und Hormone. Über die Links finden Sie eigene Beiträge zu den einzelnen Themen, über die Sie herausfinden können, ob diese Therapie für Sie passend und vielversprechend ist.

WICHTIG: Vermeiden Sie Cortison! Präparate, die Cortison oder andere Steroidhormone enthalten, bringen eine kurzfristige Verbesserung, schaden der Haut und der Rosacea aber langfristig!

Ernährung: Ausschlussdiät

Vermeiden Sie Rosacea-Auslöser beim Essen und Trinken

Vielfach sind Trigger bereits bekannt und werden sowieso gemieden, z.B. ein Glas Rotwein, eine Tasse Kaffee oder ein Stück Schokolade. Aber tritt die Rosacea erst am nächsten Tag oder schleichend auf, kann es unter Umständen schwer sein, die Trigger zu finden. Hilfreich ist ein Tagebuch oder eine App, mit der man täglich umfassende Aufzeichnungen über Ernährung, Getränke, Umwelteinflüsse, Stressfaktoren und die Symptome erfassen kann. Tastet man sich mit einer Ausschlussdiät heran,  sollte man nicht zu radikal vorgehen, damit nicht gleich der nächste Auslöser „Stress“ dazu kommt.

Jeder Rosacea-Patient ist individuell und hat seine eigenen Auslöser. Sicherlich gibt es Statistiken darüber, dass viele Rosacea-Betroffene Flushes nach dem Alkohol-Konsum, Kaffee trinken oder beim Tomaten essen erleben, das trifft aber eben nicht auf alle zu. Ich habe aus eigenen Erfahrungen und Erzählungen von anderen eine Liste zusammengestellt, die häufig Auslöser für Verschlechterung, Flushes oder Schübe der Rosacea sind. Es kann natürlich auch noch andere Auslöser geben, da jeder Mensch andere Unverträglichkeiten hat.

Nachfolgend eine Ideensammlung, welche Nahrungsmittel und Getränke bei Rosacea Auslöser / Trigger sein könnten:

  • Weizen (nicht Gluten)
  • Zucker (der weiße Industriezucker, Alternativen wie Honig, Agavensüße etc. können ok sein)
  • Milch und Milchprodukte (nicht Laktose, H-Milch ist frischer Milch vorzuziehen)
  • Histaminreiche Lebensmittel
  • Lebensmittel-Zusatzstoffe (wie Geschmacksverstärker, Aromen oder Trennmittel)
  • Konservierungsmittel (auch Zitronensäure kann Auslöser sein)
  • Farbstoffe in Lebensmitteln
  • Schokolade (es kann auch der Zucker oder die Kakaobutter sein, versuchen Sie auch Bitterschokolade)
  • Alkohol
  • Kaffee und schwarzer Tee
  • Zitrusfrückte (Inhaltsstoff Zimtaldehyd)
  • Säfte aus Zitrusfrüchten
  • scharfe Gewürze wie Pfeffer, Chili, Curry, Paprika (Inhaltsstoff Capsaicin)
  • Ölsaaten (Sonnenblumenkerne, Nüsse, Senf etc.)
  • Zwiebeln oder Knoblauch

Diese Liste erhebt wie oben beschrieben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie ist lediglich eine Ideensammlung, damit man überhaupt erst einmal anfangen kann, per Diät etwas auszuschließcn.

Weitere Informationen zu Ernährung bei Rosacea sind auch unter Studien orale Therpie / Ernährung und Rosacea zu finden.

Pflege: Inhaltsstoffe meiden

Cremes, Seifen oder Reinigungslotionen erfüllen zwar eigentlich ihren Zweck, aber die Inhaltsstoffe können Rosacea begünstigen, die Haut wird immer wieder gereizt, die natürliche Hautbarriere ist geschädigt. Es gilt, die Ursachen dieser Schädigung zu finden und auszuschliessen sowie die Haut weitestgehend zu regenerieren. Die Inhaltsstoffe von über 20.000 Kosmetika sind in der INCI-Datenbank verzeichent. Diese gibt es inzwischen schon für unterwegs als App genauso wie z.B. codecheck

Zu vermeiden sind Inhaltsstoffe wie:

  • Duftstoffe (Linalool, Citronellol, Geraniol, Benzyl Salicylate, Citral)
  • Methylisothiazolinon
  • Natrium oder Sodium Laureth Sulfate
  • Propandiol oder auch Propylenglycol
  • Methylisothiazolinon
  • Alkohol (Alkohole mit dem Zusatz Cetearyl, Cetyl, Lanolin oder Stearyl dienen der Konservierung oder Konsistenz beim Auftragen und sind in Maßen ok)
  • Mineralöl

Bitte bedenken Sie, dass diese Stoffe nicht nur nicht direkt auf die Haut aufgetragen werden sollten, sondern auch im Sekundär-Kontakt vermieden werden sollten. Cremen Sie sich den Körper und die Hände mit Bodylotion oder Handcreme ein, landen hierüber die Stoffe auch wieder im Gesicht. Die Stoffe aus dem Shampoo, das eigentlich nur in den Haaren ist, kommt im Schlaf oder durch Frisuren, bei der die Haare Kontakt mit der Gesichtshaut haben, auch wieder in das Gesicht.

Z.B. sind Natrium oder Sodium Laureth Sulfate in Flüssigseifen, Waschmitteln, Putzmitteln, Zahnpasta und Shampoos (also eigentlich in allem, was zur Reinigung dient) enthalten. Auch wenn mit Flüssigseife vielleicht nur die Hände, mt Shampoo nur die Haare und mit Waschmittel nur die Wäsche gewaschen werden, landen diese Stoffe letztendlich auf Umwegen im Gesicht. Alternativen für die oben genannten Sulfate sind Lauryl Glucoside, Coco Glucoside oder Decyl Glucoside. Es sind milde Tenside, die auf Kokos-Basis (Kokostenside) oder Zucker-Basis (Zuckertenside / Glucoside) hergestellt sind, nicht auf Basis von Schwefelsäure. Da diese in geringeren Mengen und auf  natürlicherer Basis hergestellt werden, sind diese in der Regel etwas teurer. Aber viele Drogeriemarkt-Ketten wie DM, Rossmann oder Budnikowsky bieten Eigenmarken an. Diese sind meistens in der Naturkosmetik-Ecke zu finden und heißen Alverde, Alivia oder Alterra. Sparsame Verwendung der Waschtenside und die zusätzliche Einsparung von Creme gegen das Austrocknen durch SLES sowie weniger Hautreizungen rechtfertigen den etwa doppelt so hohen Preis gegenüber billigen Shampoos und Duschgelen.

Pflege: Empfehlungen

Pflege- und Therapieempfehlungen für die besonderen Bedürfnisse der Rosacea-Arten

Bei Rosacea ist eigentlich immer die natürliche Hautschutzbarriere zerstört. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Innere oder äußere Einflüsse schädigen die Haut. Daher gilt es, für die angegriffene Haut eine Pflege zu finden, die die Haut wieder aufbaut und dauerhaft nicht reizt. Unter Pflege/Inhaltsstoffe meiden finden Sie die Inhaltsstoffe, die der Haut schaden können und auf dieser Seite finden Sie Produkte, die die Haut stärken und zur dauerhaften Anwendung geeignet sind. Wenn Sie ein neues Produkt ausprobieren, behandeln Sie bitte nie sofort das ganze Gesicht. Auch wenn alle unten aufgeführten Produkte empfehlenswert sind, kann es doch zur unerwünschten Reaktionen kommen! Jeder reagiert anders! Versuchen Sie möglichst Proben zu bestellen oder vor Ort in der Drogerie oder Apotheke zu testen. Gute Apotheken und Drogerieketten nehmen Produkte bei Unverträglichkeit zurück, fragen Sie vorher danach!

Für die Reinigung:

  • Mizellenwasser z.B. von Nivea, aber auch Eigenmarken der Drogeriemärkte wie Rossmann, DM, Müller und Budnikowsky sind empfehlenswert
  • Ein Konjakschwamm ist für die einfache, tägliche und sanfte Gesichtsreinigung ideal. Es werden Hautschüppchen und Unregelmäßigkeiten entfernt. Der Schwamm ist im trockenen Zustand hart, wird aber beim Kontakt mit Wasser weich und gummiartig. Er kann nur mit Wasser verwendet werden, aber auch zusammen mit einer milden Reinigung. Besonders für schuppende Haut ist dieser Schwamm ein Segen. Es gibt ihn auch als Konjak-Körperschwamm, sehr schön für weiche glatte Haut z.B. an den Oberschenkeln oder Oberarmen.
  • Die Firma Siriderma stellt basische Gesichts-Reinigungsmittel und Pflege her, die ideal für die Rosacea-Haut geeignet ist. Proben kann man entweder telefonisch bestellen, die Produkte sind aber auch in diesen Apotheken erhältlich.

Für die tägliche Pflege:

Für die bei Rosacea häufig vorkommende trockene Haut:

Die trockene Rosacea Haut ist meist gerötet und fühlt sich trocken wie Schmirgelpapier an. Diese Zonen benötigen intensive Pflege. Leider ist nicht jede Haut gleich, so dass man sich durchprobieren muss. Mit Glück bekommt man Proben in der Apotheke. Nachfolgend einige empfehlenswerte Produkte:

Fett und Öl fühlen sich zwar feucht an, geben der Haut aber keine Feuchtigkeit. Suchen Sie daher Produkte, die Feuchtigkeit geben! Es gibt auch bei Ölen empfehlenswerte Ausnahmen wie Kukuinussöl (auch Kerzennussöl oder Lichtnussöl genannt) oder Hagebuttenöl (Wildrosenöl). Diese Öle sind leicht, verschließen nicht die Poren und geben Feuchtigkeit.

Gegen Pickel und Pustel:
Bei der papulopustulösen Rosazea ist eine wenig fettende Pflege empfohlen. Pickel werden lokal behandelt, dabei kann man unterschiedliche Wirkstoffe ausprobieren und sehen, welche bei jedem individuell helfen.

Rezeptfreie Produkte:

Rezeptpflichtige Produkte:

  • Skinoren (15% Azelainsäure Gel)
  • Metrocreme (7,5 mg Metronidazol)
  • Rosiced (7,5 mg Metronidazol)

Nicht empfehlenswert sind in der Regel Akne-Mittel, da sie schädigende Säuren und Alkohole enthalten. Die Haut wird geschält und dünner, was der Rosacea schadet und die durchscheinende Haut noch dünner macht. Dadurch werden die Rötungen und Adern stärker sichtbar! Studien zu Wirkstoffen bei papulopustulöser Rosacea finden Sie hier.

Pflege und erste Hilfe bei Röte:

Da die Röte von innen kommt, ist anzunehmen, dass Hautrötungen im Zusammenhang mit Nahrungsmittel- oder Getränke- Unverträglichkeiten stehen. Auch Einflüsse, die „unter die Haut gehen“ wie Kälte oder UV-Strahlung können Ursache für Röte sein. Leider versprechen viele Produkte Hilfe gegen Rötungen, helfen aber häufig gar nicht.

Erste-Hilfe-Tipp: Schwarzer Tee äußerlich angewendet wirkt beruhigend und entzündungshemmend. Die abgekühlten Teebeutel auf die glühenden Stellen legen und einwirken lassen. Alternativ Watte mit schwarzem Tee tränken und auf das Gesicht legen.

Auch Thermalwassersprays können schnell Abkühlung und Linderung bringen, z.B. Avène Thermalwasser Spray oder Roche Posay Thermalwasserspray. Selbstverständlich müssen gerade diese Mittel für akute Beschwerden auf Verträglichkeit getestet werden. Und zwar am besten, bevor es einen Flush oder akuten Rosacea-Schub gibt und bitte die Verträglichkeit immer nur vorsichtig an einer Stelle testen!

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Medikamentöse Behandlung

Antibiotika topisch oder oral

Die derzeitige Standardtherapie für die Diagnose Rosacea ist eine äußerliche, also topische Behandlung mit antibiotikahaltigen Cremes. Das gängigste Antibiotikum bei Hauterkrankungen ist Metronidazol, die entsprechenden Präparate heißen Metro-Creme, Metrogel oder Rosiced. Einige Hautärzte lassen in der Apotheke spezielle Cremes mit dem Wirkstoff Metronidazol anrühren, wenn z.B. die Haut besondere Bedürfnisse hat. Diese angerührten Cremes enthalten Antibiotika und auch die Haut unterstützende Mittel wie Zink oder Schwefel zur Pflege und Heilung der Haut. Ebenso kommen Präparate mit Erythromycin oder Permethrin, die auch gegen Akne eingesetzt werden, zur Anwendung.

Bei schweren Symptomen wird eine orale, niedrig dosierte Antibiotika-Dosis standardmäßig über einen 2 bis 3-Monats-Zeitraum empfohlen. Hier kommt Doxycyclin oder Minocyclin als systemische Therapie gegen die Entzündungen zum Einsatz. Tetracycline sind die Hauptstütze der Behandlung als langfristiges, orales Antibiotikum. Die Therapie ist aufgrund möglicher Nebenwirkungen nicht ideal und bietet Potenzial für die bakterielle Resistenzen. Darüber hinaus haben viele Anwender die Erfahrung gemacht, dass die Rosazea nach Absetzen der Antibiose ggf. verstärkt zurückkommt.

Soolantra gegen Demodex-Milben

Soolantra ist erst seit 2015 in Deutschland zugelassen. Es enthält Ivermectin, was ein Mittel gegen Läuse und Milben ist. Die geringe Dosierung dieses Insektenbekämpfungsmittels in Soolantra soll bei übermäßigem Milbenbefall helfen. Es ist damit zu rechnen, dass es zunächst zu einer Verschlechterung des Haut-Zustandes kommt, es kann aber letztendlich zu einer vollständigen Symptom-Freiheit durch Soolantra kommen. Soolantra ist aufgrund des enthaltenen Insektizids verschreibungspflichtig. In eingen Rosacea-Foren wird ein Produkt empfohlen, das eigentlich für Pferde entwickelt wurde. Dieses enthält ebenfalls Ivermectin und einige Rosacea-Patienten wenden dies an, obwohl es nicht für Menschen zugelassen ist.

Eine Alternative zu Soolantra ist Demoderm-Creme. Diese ist ohne das Insektizid Ivermectin in der Lage, Milben abzutöten.

UV-Schutz und Kälteschutz

Rosacea-verträgliche Creme mit Lichtschutzfaktor gegen Sonne

Manche Rosacea-Patienten (aber definitiv nicht alle!) benötigen guten und verträglichen täglichen UV-Schutz mit LSF für ihre Gesichtshaut. Schon wenige Sonnenstrahlen können einen Flush auslösen. In Sonnencremes werden UV-Filter verwendet, man unterscheidet zwischen mineralischen und chemischen UV-Filtern. Das ist schon das erste Problem, bei denen Unverträglichkeiten auftreten können. Gerade die chemischen UV-Filtern sind zwar als Sonnenschutz geeignet, aber bei vielen Rosacea-Betroffenen eben nicht für das Gesicht geeignet! Hinzu kommen weitere allergene Inhaltsstoffe, die problematisch in der Anwendung sind. Versuchen Sie zum Ausprobieren, welche Creme Sie vertragen, möglichst Proben in der Apotheke zu erhalten. Bei teuren Produkten exklusiver Kosmetikhersteller fragen Sie bitte bereits beim Kauf in der Apotheke oder im Kosmetik-Geschäft, ob Sie diese bei Unverträglichkeit zurückgeben können. Das Durchtesten der Produkte kann leider ganz schön teuer werden. Um so ärgerlicher, weil häufig große Werbe-Versprechen gemacht werden. Drogeriemärkte wie DM, Rossmann, Müller oder Budnikowsky bieten unter den Sonnencreme-Eigenmarken eine „sensitiv“ oder „med“-Serie an. Diese sind relativ günstig und schneiden in Tests regelmäßig wirklich gut ab. Tatsächlich sind diese Produkte aufgrund der Reduzierung von Inhaltsstoffen und Konzentration auf wenige, allgemein verträgliche Inhaltsstoffe empfehlenswert für Rosacea. Mit Glück gibt es einen Tester im Drogeriemarkt einen Tester oder Sie können nach einer Probe fragen. Gut überlegte Formulierungen für Rosacea gibt es – natürlich teurer als die Eigenmarken vom Drogeriemarkt – von Eucerin und La Roche-Posay:

Sonne oder Kälte?

Während es von Rosacea Betroffene gibt, die unbedingt einen UV-Schutz und einen großen Sonnenhut benötigen, um den Sommer zu überstehen, gibt es auch ‚Rosies‘, die Sonne sehr gut vertragen. Während die einen nach geringster kurzer Sonneneinstrahlung sogar durch Scheiben sofort heiße Haut und Pickel bekommen, wird bei der anderen Partei die Gesichtshaut mit UV-Strahlung besser. Röte und Pusteln verschwinden und dies nicht nur im Urlaub sondern auch Zuhause. Jeder sollte das für sich ausprobieren. Der allgemeine Rat vom Hautarzt lautet, unbedingt die Sonne zu meiden und immer einen UV-Schutz zu tragen. Dies ist für viele zutreffend, aber nicht immer der richtige Rat für alle. Häufig wird die Haut durch unverträgliche Sonnencreme und fehlende Sonne eher noch schlechter. Wer bisher nicht das Gefühl hatte, mit Sonne Probleme zu haben, sollte diese auch weiterhin genießen. Erfahrungsgemäß zeigt sich, dass diejenigen, die Sonne vertragen, im Winter mit Kälte und trockener Heizungsluft und großen Temperaturschwankungen zu kämpfen haben. Das können von draußen nach drinnen gehen oder umgekehrt schon mal 20 – 30 Grad Temperaturunterschied sein, die die Haut der ‚Rosaceaner‘ sofort zum Glühen bringt.

Rosacea verträgliche Creme als Kälteschutz

Natürlich kann man bei kaltem Wetter das Gesicht mit einem Schal vermummen, aber eventuell ist es einfacher, sich eine gut verträgliche Creme zu suchen. Da die Rosacea in der Regel keine Fettcreme verträgt, kann man nicht einfach irgendeine Fettcreme wie man sie z.B. bei Babys als Kälteschutz verwenden würde, benutzen. Penaten oder Bebe Creme dürften bei 95% aller Rosacea-Patienten Verschlechterungen auslösen. Folgende Cremes können bei Kälte die richtige Pflege und Schutz bieten und werden von vielen Rosacea-Betroffenen (und auch Neurodermitis und Psoriasis Patienten) gut vertragen:

Kälteschutz Rosacea Creme UV-Schutz LSF

Sind die Hormone im Gleichgewicht?

Manche Frauen – immerhin sind ca. 80 % der von Rosacea betroffenen Menschen Frauen – beobachten, dass die Symptome von Rosacea in der zweiten Zyklus-Hälfte schlimmer werden oder sogar nur dann auftreten. Dafür verantwortlich sind die Hormone Progesteron und Östrogen, die nicht im Gleichgewicht sind, häufig liegt ein Östrogendominanz vor. Ein paar Tage vor Einsetzen der Regel (oder zum Eisprung) fängt das Gesicht  jeden Monat richtig an zu blühen. Oder wer noch nie Haut-Probleme hatte, hat plötzlichen einen ersten Rosacea-Ausbruch in den Wechseljahren oder nach einer Schwangerschaft mit der Verschiebung der Hormon-Verhältnisse Östrogen und Progesteron.

Ursache Progesteron

Ursache für alle beschriebenen Rosacea-Auslöser ist das Progesteron, auch Gelbkörperhormon genannt. In der 2. Zyklushälfte steigt der Progesteron-Spiegel an und ist kurz vor der Menstratation am höchsten. Durch das Progesteron wird das Einnisten des befruchteten Eies in der Gebärmutter vorbereitet. Bemerkt der Körper, dass kein befruchtetes Ei da ist und es zur Blutung kommt, sinkt der Progesteron-Spiegel rapide wieder. Ist das befruchtete Ei da, sorgt das Progesteron für die Unversehrtheit des Eies, der Spiegel bleibt hoch. In der Schwangerschaft wird je nach Phase bis zu ca. 100 Mal mehr Progesteron vom Körper produziert als außerhalb der Schwangerschaft. Zum Beginn der Wechseljahre hingegen kommt es zu Schwankungen des Gelbkörperhormon-Spiegels, schließlich sinkt er bis zum Ende der Wechseljahre hin immer weiter ab.

Der Progesteronspiegel bei Rosazea-Patientinnen ist zu niedrig, es kommt also zu Rosacea-Symptomen durch den plötzlichen Mangel an Progesteron zum Ende der 2. Zyklushälfte. Ist der Progesteron-Mangel behoben, kann es zur kompletten Symptomlosigkeit von Rosacea kommen. Sie ist dann zwar nicht geheilt, aber das Ziel Beschwerdefreiheit ist erreicht. Eine Unterlassung der Behandlung (also Weglassen des zugeführten Progesterons) kann zu erneuten Symptomen führen. Zur Diagnose ist wichtig, dass der Progesteronspiegel zum richtigen Zeitpunkt gemessen wird und zwar während der sogenannten Lutealphase. Bei Einnahme der Pille und bis zu 6 Monate danach ist kein aussagekräftiger Wert zu erwarten. Außerdem liefert die Einnahme einiger Medikamente falsche Werte (Phenylbutazon, Biotin). Ein idealer Wert liegt dann zwischen  9 und 12 ng/ml.

Messung Progesteron-Spiegel

Die Messung des Progesteronspiegels kann durch einen Gynäkologen vorgenommen werden. Um den richtigen Tag auszuwählen, muss der Zyklus stabil – also regelmäßig – sein. Diese Untersuchung gehört nicht zur Standardtherapie bei Rosacea und evtl. muss diese Vorgehensweise erst mit dem Gynäkologen, dem Hautarzt oder ggf. Hausarzt besprochen werden. Denn die Messung allein reicht nicht, es muss ggf. auch eine Korrektur des Wertes erfolgen. Dabei ist es wichtig, dass dem Körper kein synthetisches Progesteron (Gestagen) zugeführt wird sondern natürliches. Zu Berücksichtigen ist, dass auch ein sogenanntes naturidentisches Progesteron ist ein synthetisches ist. Angeblich soll der Körper den Unterschied nicht merken, aber dieser Versuch geht auf Kosten der Haut und des Wohlbefindens. Die Yams-Wurzel sieht ähnlich aus wie Süßkartoffeln und gilt als guter Lieferant für natürliches Progesteron. Yamswurzeln enthalten eine recht hohe Menge an Diosgenin, aus dem der Körper das Gelbkörper-Hormon herstellen kann. Auch Nachtkerzenöl oder die Aminosäure L-Arginin kann auf natürliche Weise helfen, den Progesteronspiegel anzuheben bzw. eine Östrogendominanz zu behandeln. Da nicht jeder Arzt mit diesem Thema vertraut ist, empfehle ich, sich dieses Wissen z.B. mittels dieses Buches anzueignen: Natürliche Hormontherapie von Dr. med Annelie Scheuernstuhl und HP Anne Hild.

Man kann versuchen, oben genannte weitgehend natürliche Präparate in Eigenregie einzunehmen. Dabei muss man natürlich vorsichtig vorgehen und nicht zu viel auf einmal wollen. Tatsächlich kann man aber bei einer guten Körperwahrnehmung tatsächlich seine Beschwerden loswerden. Dafür sollte man sich selbst mit dem Thema vertraut machen und entscheiden, ob man seine Symptome selbst linden kann oder lieber mit dem Arzt darüber sprechen möchte und dessen Empfehlungen einhält. Sehr wenige Ärzte kennen den Einfluss der Hormone auf Rosacea und können Ihnen unter Umständen nicht helfen. Helfen Sie sich selbst! Dieses Buch und auch die Progesteron steigernden Mittel kosten weniger als die meistens Cremes, die angeblich gegen Rosacea helfen und können einem eine lange Odyssee ersparen.